Losch Airport Service spart durch elektrischen Fuhrpark bis zu 60 Prozent Energie auf dem Flughafen Stuttgart ein
Zeitenwende auf dem Vorfeld des Flughafen Stuttgart: seit Oktober 2018 fertigt Losch Airport Service nahezu zu 100 Prozent emissionsfrei ab. Das Öko-Institut e.V. hat die Umstellung begleitet und eine Energieeinsparung bei einzelnen Fahrzeugen von bis zu 60 Prozent errechnet.
Für den Transport von Gepäckwagen, Fluggasttreppen und Ground Power Units verwendet der innovative Dienstleister nun 14 Schlepper mit Elektromotor, die Gepäckstücke werden mit Hilfe elektrisch betriebener Förderbänder be- und entladen, für die Flugzeuginnenreinigung kommen elektrische StreetScooter zum Einsatz. Mit diesem Fuhrpark setzt Losch Airport Service auch bundesweit Maßstäbe.
E-Mobility erleichtert Arbeitsalltag signifikant
Auch die Losch-Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bewerten die Umstellung auf den elektrischen Fuhrpark positiv. Wie das Öko-Institut berichtet, erleichtere die geringere Lärmbelastung und die deutliche Reduktion der Emissionen den Arbeitsalltag signifikant.
Der Weg zur emissionsfreien Abfertigung begann für Losch bereits im Jahr 2014, als das Unternehmen erstmals einen elektrischen Schlepper einsetzte. im Jahr 2018 wurde der letzte Hybridschlepper in den Ruhestand verabschiedet. Gepäckwagen, Fluggasttreppen und die für die Bodenstromversorgung der Flugmaschinen nötigen Ground Power Units befördert Losch nun ausnahmslos mit 14 elektrischen Schleppern.
Vom Feldversuch zur täglichen Praxis
Flugzeuge komplett emissionsfrei abfertigen – Unterstützung für dieses ehrgeizige Projekt bekam Losch dabei vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU). Scale-up heißt das ministerielle Förderprojekt, das das Familienunternehmen zusammen mit dem Flughafen-Stuttgart und dem Öko-Institut durchführt. Mithilfe von Scale-Up konnte Losch seinen Fuhrpark zuletzt um vier Elektroschlepper erweitern und zugleich ein neues Projekt angehen: den Austausch von dieselbetriebenen Förderbändern. Der Feldversuch mit dem Flughafen Stuttgart dient dazu, Know-how gemeinsam zu erlangen und gemeinsam zu teilen. Zwei Wettbewerber haben ihr Wissen und ihre Erfahrung in Sachen Elektromobilität gebündelt. Das ist bundesweit einmalig. Und entspricht dem Ziel des Projekts: nach einer weitreichenden Strategieentwicklung in Bezug auf ökonomische und ökologische Konsequenzen will man verstärkt mit anderen Flughäfen in den Dialog treten, um das gewonnene Know-how zu kommunizieren und die Möglichkeiten hinsichtlich der Übertragbarkeit zu diskutieren.
Beeindruckende CO2-Bilanz
Das Öko-Institut zeigt in einer Zwischenbilanz seiner Studie, dass die elektrischen Vorfeldbusse des Stuttgarter Flughafens und die Vorfeldschlepper bei Ansatz des deutschen Durchschnittmix für die Stromerzeugung über den gesamten Lebensweg (inkl. Herstellung und Entsorgung) heute bereits etwa ein Viertel (Busse) bzw. ein Fünftel (Schlepper) weniger CO2 verursachen als die Dieselvariante. Weiter errechnet das Institut, dass die Elektrifizierung der Vorfeldflotte im Rahmen des Projekts den Gesamtstrombedarf lediglich im einstelligen Prozentbereich erhöht.
In den kommenden Jahren erwartet das Institut, dass dieser Vorteil im Zuge der Dekarbonisierung des Stromsystems weiter zunehme. Werde der aktuelle Standortmix am Flughafen Stuttgart angesetzt, seien die Treibhausgasemissionen bei elektrisch betriebenen Fahrzeugen bereits heute jeweils etwa ein Drittel geringer als bei den vergleichbaren Dieselfahrzeugen. Losch selbst rechnet 2019 noch einmal mit einer deutlich höheren Einsparung an CO2: dann kommen auch die Förderbänder, die erst in der zweiten Jahreshälfte 2018 ersetzt wurden, voll in der Ökobilanz zum Tragen.
100 Prozent emissionsfrei abfertigen
Doch auch außerhalb von Scale-up ist Losch elektrisch unterwegs. So verzichtet das Unternehmen bei der An- und Abfahrt des Personals, das für die Reinigung der Maschinen zuständig ist, komplett auf Benzin- oder Dieselmotoren. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fahren die Maschinen der Losch-Kunden, darunter Tuifly, Eurowings oder Condor, mit insgesamt fünf StreetScootern an. Die StreetScooter sind vollelektrische Kleintransporter und werden von einer Tochterfirma der Deutschen Post hergestellt. Vervollständigt wird der Elektro-Fuhrpark für das Vorfeld von zwei Nissan eNV200.
„100 Prozent emissionsfreie Abfertigung ist keine Zukunftsvision mehr. Ich freue mich, dass wir damit einen nicht unerheblichen Anteil zum großen Ziel Fairport Stuttgart beitragen. Und ich wünsche mir, dass auch andere Dienstleister den elektrischen Weg einschlagen. Es ist eine spannende und nicht immer leichte Reise dahin, aber jeder Meter zahlt sich aus: für unsere Mitarbeiter auf dem Vorfeld, für die Umwelt und für das Know-how im Unternehmen“, bilanziert Marc Losch.
Die vollständige Veröffentlichung des Öko-Institut finden Sie unter:
https://www.oeko.de/fileadmin/oekodoc/WP-scale-up.pdf